100 Jahre GFS: Auftaktveranstaltung am 15. April 2023 von 16-18 Uhr

Die Graf-Friedrich-Schule lädt im 100. Jahr ihrer Gründung - an Ostern 1923 - zur Eröffnung einer kleinen historischen Ausstellung ein.

Folgender Ablauf ist geplant:

Am 15. April 2023 wird die Ausstellung von 16 bis 18 Uhr nachmittags eröffnet werden. Nach dem Empfang im Lichthof wird Schulleiter Lars Buse die Gäste ins zweite Obergeschoss geleiten. Drei Schülerinnen und Schüler werden die Ergebnisse ihrer Facharbeiten an den Vitrinen präsentieren: über Flucht, Vertreibung und Ankommen in Diepholz nach 1945, die „Stunde Null“ des Unterrichts nach dem Zweiten Weltkrieg (anhand der ersten Klassenbücher) bis zur „Politisierung“ der Schule in den 1960er Jahren.

Im zweiten Obergeschoss des Hauptgebäudes erzählen drei Vitrinen exemplarische Schulgeschichten: vom Schicksal des letzten „halbjüdischen“ Schülers Hans-Ulrich Müller, vom Kriegseinsatz vieler Schüler in den Niederlanden 1944 sowie von Odysseen während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Schülerinnen und Schüler des Fachseminars Geschichte haben Dokumente aus dem Kreisarchiv Diepholz zusammengetragen und zahlreiche Originale, Faksimiles und Gegenstände zum Erzählen gebracht. Die reich illustrierte Ausstellung ist unter Anleitung der Lehrkräfte Frank Wiggermann und Michel Zarth sowie mit Hilfe des tatkräftigen Kreisarchivars Stephan Kathe entstanden. Sie führt bis in die Gegenwart der Europa- und Umweltschule heute. Großformatige Plakate dokumentieren weitere Ergebnisse des Seminarfachs.

Fünf Staats- und Regierungsformen sowie drei Gebäude hat die Graf-Friedrich-Schule seit ihrer Gründung 1923 an der Wilhelmstraße (seit 1933 Hindenburgstraße) hinter sich. Der erste Direktor, Otto Heinze, hat die sogenannte Aufbauschule (die direkt auf die Volksschulen des Landkreises Diepholz „aufbauen“ sollte) entschlossen in die erste deutsche Demokratie geführt (1923–1931). Die GFS, die einzige höhere Schule des Landkreises Diepholz, hat seitdem allen interessierten Jugendlichen, Jungen wie auch Mädchen, die Möglichkeit eröffnet, ein allgemeinbildendes Abitur in Diepholz abzulegen – unabhängig von Standesdünkel oder Einkommen der Eltern.

Nach Jahren des Abbruchs der Reformzeit, aber auch des Erhalts der Schule unter Wilhelm Kinghorst (1931–1942) hat der dritte Schulleiter Gustav Schrader, ein überzeugter Nationalsozialist, die GFS in den Untergang des „Dritten Reichs“ geführt (1942–1945). Darauf folgten Jahre des Zusammenbruchs und Wiederaufbaus unter britischer Besatzung. Ein deutscher Staat existierte nicht mehr. Mit der Gründung der Bundesrepublik 1949 und dem vereinten Deutschland 1990 ist die Graf-Friedrich-Schule in die zweite deutsche Demokratie gestartet, die insbesondere Schulleiter Werner Zeeb erfolgreich mitgestaltet hat (1977–1997). In dessen Zeit fällt auch der Umzug in den alten Neubau an der später so genannten Thouarsstraße, bis das Gebäude unter Oberstudiendirektor Hartmut Schmidt völlig neugestaltet werden musste (2001–2013).

Ehemalige, Weggefährten und Interessierte sind herzlich dazu eingeladen, die musikalisch umrahmte Eröffnung der Ausstellung zu besuchen. Die Graf-Friedrich-Schule bittet um eine kurze Anmeldung per Mail an: sekretariat@gfs-diepholz.de oder telefonisch unter 05441 99280. Zum Jubiläum ist auch eine Publikation entstanden, die für 20 € im Buchhandel oder Schule erhältlich ist:

Text und Foto: Dr. Frank Wiggermann