Wildbienen ein Zuhause im Schulgarten und im Schulwald geben

Ganz aus Berlin waren die beiden Mitarbeiter der Heinz-Sielmann-Stiftung angereist, um mit Schülern der GFS ihre Faszination für Wildbienen zu teilen. Frau Buse und Frau Schmutte, die den „Wildbienentag“ für die Schule organisiert hatten, war beim Händedruck mit den sympatischen Besuchern, dem Anblick des vielversprechenden Inhalts in ihrem roten Bulli und dem sonnigen Himmel klar, dass es für die Schüler ein lohnenswerter und schöner Tag werden würde. Am Anfang stand ein kurzer, aber informativer Theorieteil. Hand auf’s Herz: Wer hätte gewusst, dass es in Niedersachsen 360 und in ganz Deutschland über 550 Wildbienenarten, davon 41 Hummelarten gibt? Dass es Woll-, Pelz-, Seiden-, Masken- oder Blattschneiderbienen gibt, ganz zu schweigen von Hosen-, Löcher- oder Schneckenhausbienen? Dass über 70% aller Wildbienenarten ihre Nester in den Sand graben? Tim Funkenberg von der Heinz-Sielmann-Stiftung freute sich über das große Interesse der Schüler ebenso wie über ihre Vorkenntnisse, als es um die Frage nach der ökologischen Bedeutung der Wildbienen als Bestäuber ging und warum das so wichtige Summen und Brummen dieser in vielen Arten bedrohten und teils bereits ausgestorbenen Blütenbesucher in Deutschland immer seltener wird. Erwartungsfreudig begab sich die Gruppe dann in den Schulgarten, wo an fünf Stationen die handwerklichen Fähigkeiten der Teilnehmer gefragt waren. Während an vier Tischen gebohrt, gesägt, gehämmert und geschraubt wurde, wurde an der fünften Station kräftig gematscht und geknetet: Aus zehn Teilen Sand, zwei Teilen Oberputzlehm und zwei Teilen Wasser entstand der Inhalt einer Sandwand, in die nicht nur zukünftig Bienen Gänge graben und Nester bauen können, sondern in der man auch wunderbar Ort, Datum und die eigenen Initialen CAAL (Constanze, Amelie, Amelie und Lilith) verewigen konnte. Besagte Sandwand bekam einen Ehrenplatz oberhalb des Steingartens auf dem Wall und ist ebenso wie eines der Insektenhäuschen von der Schule aus zu sehen. Zwei weitere Häuschen wurden im Garten platziert, das dritte Häuschen ist für das Schulwaldgelände bestimmt. Im „Geschenke-Bulli“ der Stiftung befanden sich zwei weitere Bausätze für Nisthilfen und ein Hummelhaus; diese werden ebenfalls den Insekten im Schulwald zugutekommen. Es wurde deutlich, dass es sich bei der Schülergruppe - Mitgliedern des Umweltaussschusses, der Schulgarten-AG und der SV - um besonders engagierte Schüler handelte. So war genügend Zeit, das Angebot im Schulgarten um ein Sandarium vor dem großen Insektenhotel, um eine Hundsrose und drei Holunderbüsche sowie einen Totholzhaufen zu bereichern und Blumen einzusäen, bevor es abschließend mit Becherlupen auf Insektenjagd ging. Mehr als ein Schüler nahm erstmals fasziniert diese Kleinstwunderwerke der Natur als solche wahr. Selbstverständlich wurden die Tiere nach eingehender Betrachtung unversehrt zurück in die Freiheit entlassen. Die Becherlupen durften die Schüler für weitere Entdeckungstouren behalten. Dass die GFS als eine von nur 17 Schulen niedersachsenweit für dieses in jeder Beziehung bereichernde Projekt ausgewählt wurde, verdankt sie ihrer Kooperation mit der Stiftung Zukunft Wald, die 2019 eine Kooperation mit der Sielmann-Stiftung in Berlin begonnen hatte. Für die Finanzierung des Tages einschließlich der vielen Geschenke geht ein dicker Dank an die Deutsche Postcode Lotterie. Nun bleibt zu hoffen, dass die Schüler zu "Wildbienenbotschaftern" werden und die Wildbienen ihr neues Zuhause annehmen und kräftig summen und brummen. Text und Fotocollage: Maria Schmutte