Lyrisches und Märchenhaftes an der GFS

Nachdem diverse Corona-Einschränkungen den an unserer Schule so beliebten Darbietungen des Vortragskünstlers Eberhard Vogelwaid in den letzten Jahren mehrfach einen Riegel vorgeschoben hatten, konnten in diesem Schuljahr zur Freude mehrere Jahrgänge alle üblichen Aufführungen wieder stattfinden, wenn auch etwas verspätet.

Es begann im Mai mit den Märchen aus aller Welt für die Fünftklässler, wobei es Eberhard Vogelwaid einmal mehr verstand, unsere Jüngsten mit seiner intensiven Darbietung zu fesseln. Dieses Mal hatte er zunächst das dänische Märchen „Der faule Lars“ im Programm, in einem sizilianischen Märchen tauchte anschließend ein sprechender Hexenkopf auf, mit einem sehr alten deutschen Märchen verknüpfte er dann seine immer wieder gern angenommene Märchen-Challenge und eine kurze Geschichte aus Indonesien rundete die Veranstaltung ab.

Sein diesjähriger, wenige Tage darauf stattfindender Balladenvortrag für den 7.Jahrgang vermochte die Zuhörerschaft nicht weniger zu faszinieren. Wie immer gab es eine Mischung aus weniger bekannten, zum Teil sogar vom Künstler selbst verfassten Texten und einigen Balladenklassikern, wie z.B. Goethes „Erlkönig“ oder Fontanes „John Maynard“, wobei er die junge Zuhörerschaft in seinen Vortrag aktiv einbezog. Bei dem altbekannten Nonsens-Gedicht „Dunkel war’s, der Mond schien helle“ forderte der sympathische Ottersberger die Schüler/innen dann dazu auf, die enthaltenen logischen Fehler zu zählen und zu benennen, was sie mit großem Eifer taten.

Abschließend beehrte uns Eberhard Vogelwaid Mitte Juni mit seinem Lyrik-Vortrag für den Jahrgang 10. Hierfür hatte er einige durchaus anspruchsvolle Gedichte von namhaften Autoren ausgesucht, z.B. von Novalis, Arno Holz, Nelly Sachs oder Ingeborg Bachmann. Besonders gut kam wie so oft Bertolt Brechts „Legende von der Entstehung des Buches Taoteking auf dem Weg des Laotse in die Emigration“ an, deren Rezitation man gewiss als  Höhepunkt der Vorstellung ansehen konnte. Darüber hinaus hatte der gebürtige Schwabe Selbstgedichtetes mitgebracht, was zwar etwas leichtgewichtiger daherkam, sich aber als ebenso ansprechend und unterhaltsam herausstellte, zumal Eberhard Vogelwaid hier auch teilweise recht persönliche Einblicke in sein alltägliches Leben bot.

Text und Foto: Dr. Hartmut Büscher